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E rüüdig schöns Sächsilüüte: kalt, nass und mit einem Rekord-Böögg

E rüüdig schöns Sächsilüüte: kalt, nass und mit einem Rekord-Böögg

Wer auf die Idee kommt, die Luzerner Zünfter ans Zürcher Sechseläuten einzuladen (daher „rüüdig schön“, d.h. auf Luzerndeutsch „sehr schön“!), der ist selber schuld, wenn das traditionelle Zücher Frühlingsfest ziemlich feucht wird! Nicht von ungefähr gilt ja Luzern als „Schüttstein der Schweiz“ und genau dieses Regenwetter hatten denn die Freunde aus der Innerschweiz auch mitgebracht: Es war kalt, nass und „rüüdig“ ungemütlich am Sechseläuten-Wochenende! Oben Wasser, unten Wasser, dazwischen Wolkentürme; ein Schirme-Meer und tausende Plastik-Pellerinen verschandelten die historischen, farbenfreudigen Kostüme. Und der Böögg hielt auch nicht, was er versprach: ganze 43 Minuten und 34 Sekunden brauchte es, bis er von seinem Holzstoss auf dem Sechseläutenplatz vor Zürichs Opernhaus stürzte und es ihn „vertätschte“ – so lange hat er seinem Schicksal noch nie getrotzt! Heisst: Es droht uns ein kalter, nasser und kurzer Sommer!

Iiiiwooo!Das Sechseläuten 2016 war nicht nur feucht, sondern auch sehr fröhlich. Alle Beteiligten machten gute Miene zum bösen Spiel, viele hielten bis zum Ende durch und wer sich bei Grog und Bratwurst aufwärmte, tat es mit heiterer Miene und in Erwartung eines langen, heissen und trockenen Sommers – schliesslich hat der Böögg, der ja den Winter verkörpert und als solcher mit allem Drumherum und dem Zug der mittelalterlichen Handwerkszünfte verabschiedet wird, in seiner Geschichte weit häufiger gelogen als richtig prophezeit…! Und dass Optimismus immer vorzuziehen ist, zeigte sich schon heute Morgen: Kein Wölkchen am strahlend blauen Frühlingshimmel! (Ärgert sich da jemand…?!)

Es war – trotz allem – eben ein „rüdig schönes Sechseläuten“!