Cocha

Eigentlich hätten es zwei werden sollen: Cocha und Bamba - so benannt nach einer Stadt ihrer bolivianischen Heimat. Doch Bamba wurde auf den St. Nimmerleinstag verschoben, als wir merkten, wie sehr wir schon mit der ersten "Stadthälfte" an unser Limit gelangten....

Cochas Eltern waren in einem Indiodorf hoch in den Anden aufgewachsen und von einem Zoologen-Freund in die Schweiz gebracht worden. Waren die Eltern mit 13 bzw. 17 Kilo eher Leichtgewichte gewesen (kein Wunder bei der kargen Ernährung im Indiodorf), wurde Cocha dank Schweizer Kraftfutter nicht weniger als 40 Kilo schwer - und er hatte kein Gramm zuviel! Auch für Hovawart-Kenner sah er aus wie einer der ihren und oft wurden wir nach der Zuchtstätte gefragt, von der wir ihn hätten. Leider war Cocha kaum zu halten, wenn sein wildes Erbe mit ihm durchging und er Geschlechtsgenossen an die Gurgel wollte.Oft war meine letzte Rettung dann ein Baumstamm, um den ich die Leine wickeln konnte...

Zu unseren kleinen Kindern, d.h. zu Menschen überhaupt, und zu den jungen Affen, die wir damals immer wieder für den Zoo Zürich dund das Schweizerische Veterinäramt aufzogen, war Cocha hingegen eine Seele von Hund. Das Siamang-Mädchen Chandra, das die gleichen langen schwarzen Haare hatte wie Cocha und ihn wohl deshalb als Ersatzmutter betrachtete, durfte ihm ungeschoren das dünne Ärmchen ins Maul halten, ohne dass ihm auch nur ein Härchen gekrümmt wurde.

Cocha wurde 13 Jahre alt und war nie krank - erst im hohen Alter litt er an Arthrose.