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Pflanz-Tag im Garten: Von Pfingstrose bis Prärielilie

Pflanz-Tag im Garten: Von Pfingstrose bis Prärielilie

Der schöne Samstag war Einladung pur zu gärtnerischer Aktivität, und da ein Stück des maroden Palisadenzauns in den letzten Wochen ersetzt worden ist, riefen zusätzlich die kahlen Holzlatten dringend zur Begrünung. Die Wetterfrösche von Meteo Schweiz stellten ausserdem grosszügig abendlichen Regen zum „Einschwemmen“ des Saatguts in Aussicht – Gärtnerherz, was willst Du mehr?! So fuhren denn also Gabi und ich, vorfreudig „grün“gestimmt, in die nahe Staudengärtnerei, von wo wir kurz darauf schon wieder voll bepackt zurückkamen: 2 robuste Waldreben „Clematis montana rubens“ waren mit dabei auf der Ladefläche (mit wahren Kaskaden von weiss-rosa Blüten auf der Identitätskarte!), ferner eine GOLDEN GATE, genau die gelbe Kletterrose, die schon früher an der Palisade blühte, ehe der wuchernde Efeu sie umgarnte, ausserdem zwei sündhaft teure Frauenschuhe, extra für den Garten kultiviert, einmal in Gelb, das andere Mal in Gelb-Braun – sie sollten da gepflanzt werden, wo ihre Vorgängerin den Märzenschnee und die darauf folgende Schneckeninvasion nicht überlebt hatte. Nicht widerstehen konnten wir auch der geheimnisvollen „Blauen Blume“ der Dichter, einer „Prärielilie“, die uns künftig zwischen Brunnen und Haustüre an Winnetou und N’scho-tschi erinern sollte. Als luxuriöses Tüpfelchen im Gartenbeet erstanden wir schliesslich eine herrliche Pfingstrose: knallrot die Blütenblätter, leuchtend gelb das Stempel-Herz im ungefüllten Innern – wie verschwenderisch hatte doch da die Natur bzw. der Pfingstrosenzüchter in den Farbtopf gelangt!

Erst ging es aber ans Schaufeln und Hacken, Erde zerkrümeln und Holzspäne verteilen – sehr zur Freude der MAKOLOLO-Meute, die solche Gerüche über alles liebt! Bis schliesslich die Rücken schmerzten und die Fingernägel Trauer trugen – als untrügliches äusseres Zeichen dafür: Heute war Pflanztag im Horn-Garten! Gibt es denn mehr Naturnähe als mit allen zehn Fingern durch die aufgebröselte Erde zu fahren – und nachher mit dem Nagelbürsteli über die Fingernägel?

Mit der Wut von Gewittergott Donar hatten die Wetterfrösche und auch wir am Samstag allerdings nicht gerechnet. Der Hagelsturm, der zur Nachtessenszeit vom Üetliberg über den See heranjagte, war nämlich nicht von schlechten Götter-Eltern – vermutlich von Thor und Freya persönlich! Wo es vorher gelb und rosa, blau und rot geblüht hatte, war nachher nur noch eine braune Schlammmasse! Aber Halleluja: die Pflanzenkinder selbst haben den Hagelsturm überlebt und werden, wenn alles gut geht, neue Blüten treiben. Nicht wie die Reben der Winzer, obwohl jene von ihrem Ertrag eigentlich leben können müssten…!