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Getika-Preis für Marlene Zähner und ihre Congohounds

Getika-Preis für Marlene Zähner und ihre Congohounds

Zwei Tage nachdem am Edwardsee im Ostkongo Rebellen wieder drei Ranger des Virunga-Parks getötet haben (insgesamt ist damit die Zahl der Ranger, die im Dienste des Parks ihr Leben verloren, auf über 150 gestiegen), konnte Marlene Zähner in Zürich aus den Händen von Zoodirektor Alex Rübel und Stiftungspräsidentin Elicar Wagner-Bier den mit 10 000 Franken dotierten Naturschutz-Preis 2016 der Getika-Stiftung entgegennehmen. Damit kann Marlenes „DodoBahati-Stiftung“ die geplanten Kennels für die Bloodhound-Staffel in Ishango, Lulimbi, Rwindi und Bukima der Vollendung einen Schritt näher bringen. Dank diesen Stützpunkten können die Ranger und ihre Hunde von verschiedenen Orten aus das Parkgebiet abdecken.

Zurzeit sind im Virunga-Park – dem ältesten Nationalpark Afrikas und wohl einem der schönsten! – 9 Bloodhounds als Mantrailer im Einsatz; in Zusammenarbeit mit den Park-Rangern, die von Hundeexpertin Zähner in den letzten fünf Jahren für den Umgang mit den Spürnasen geschult wurden, leisten sie wertvolle Dienste im Kampf gegen die Wilderei. Ergänzt wird die Staffel durch zwei Springer Spaniels, die Experten sind im Aufspüren von Elfenbein und Waffen. Einst hatte der Virunga-Park die grösste Wilddichte aller afrikanischen Schutzgebiete, doch in den Kriegsjahren nach dem rwandesischen Genozid, also seit Ende der Achtzigerjahre, wurden nicht nur viele Menschen ermordet, sondern auch die Tierbestände um 95 Prozent dezimiert. So ging die Zahl der Kiboko (Flusspferde) von 27 000 auf 300 zurück, jene der Elefanten von 3 600 auf 400, während einzig die Zahl der kostbaren Berggorillas sich dank rigoroser Schutzmassnahmen verdoppelte: 200 der „sanften Riesen“ leben in den Wäldern zwischem dem Ruwenzori und dem Lake Edward, ein Viertel des Weltbestandes.

Trotz Armut und Krankheiten und trotz Wilderei und Krieg zwischen Rebellen und Kongo-Armee zeigte Marlene Zähner an der Preisverleihung einen ungebrochenen Willen zum Wiederaufbau des Parks und Zuversicht – nicht von ungefähr tragen ihre Hunde Namen wie „Akili“ (intelligent), „Tumaini“ (Hoffnung) und „Furaha“ (Freude)!
Ihr selbst würde eigentlich längst der afrkanische Ehren-Name „Mama Virunga“ zustehen!

Herzliche Gratulation zum Getika-Preis, liebe Marlene – wenn es jemand verdient hat, dann Du, die Virunga-Ranger und Eure Hunde!