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Auch eine Weihnachtsgeschichte….

Auch eine Weihnachtsgeschichte….

Für unsere Töchter Philippa und ihre Orang-Utan-Schwester SIRIH fand Weihnachten schon anfangs Dezember statt: Zusammen mit Christian konnte Philippa ihre Menschenaffen-Schwester, die 1993 bei uns in Küsnacht aufgewachsen ist, im Zoo von Indianapolis besuchen, wo sie seit vier Jahren lebt. SIRIH musste 1993 mit der Flasche aufgezogen werden, nachdem ein geistig kranker „Tierbefreier“ im Zürcher Zoo ihre Adoptivmutter RADIA vergiftet hatte – Adoptivmutter, weil schon vorher SIRIHs leibliche Mutter JANE ihr Kind nicht angenommen hatte. Wenn doch solche verwirrten Leute nur wüssten und einsehen könnten, wie viel Leid sie mit ihren vielleicht gut gemeinten, aber völlig realitätsfernen Ideen von „Tierfreiheit“ unter den Tieren oft anrichten! Für Philippa, die seit frühester Jugend immer mit Menschenaffenkindern „vergesellschaftet“ war, waren diese jungen Primaten stets fast wie richtige Geschwister – und so ist es kein Wunder, dass sie alle von ihnen später in ihren Zoos besuchte.

Anfangs Dezember, wie gesagt, besuchte Philippa nun auch die inzwischen 26jährige SIRIH, die vor vier Jahren vom Zoo Frankfurt (wohin sie mit uns Mitte der Neunzigerjahre umgezogen war) abgegeben wurde, weil sie herausgefunden hatte, wie sie das „Orang-sichere“ Gitter aufdröseln konnte. Dieser hochkarätigen Primaten-Intelligenz waren die Frankfurter nicht gewachsen – anstatt z.B.durch einen Studenten oder Doktoranden wissenschaftlich zu untersuchen, ob handaufgezogene Primatenkinder intelligenzmässig gefördert werden, wurde SIRIH in den Zoo von Indianapolis gegeben, wo die Gehege mit Glasscheiben anstatt mit Gittern versehen sind. Und auch wenn die Anlagen nicht sehr naturalistisch gestaltet, dafür aber geräumig sind, ist SIRIH dort glücklich: Sie lebt zusammen mit ihrem Partner BASAN und der gemeinsamen kleinen Tochter MILA, die ihrer Mutter aus dem Gesicht geschnitten ist. Zoodirektor Rob Shoemaker persönlich gibt sich regelmässig mit der intelligenten SIRIH ab und bringt ihr bei, mit Hilfe einer eigens entwickelten Symbol-Zeichenschrift mit den Menschen zu kommunizieren. Danke schön, Rob!

SIRIH erkannte ihre Schwester (und auch „Papa“ Christian) von weitem und es gab ein freudiges Wiedersehen hinter den Kulissen und auch an der Besucherscheibe. Wie sie es immer gemacht hatte, forderte SIRIH ihre Menschen-Schwester auf, ihr den Inhalt ihrer Handtasche zu zeigen – Puder, Lippenstift, Portemonnaie und einfach alles, was in so einer Handtasche verstaut ist, musste „auf den Tisch“ und fand SIRIHs und auch MILAs Interesse! Alle waren sie glücklich: SIRIH und MILA über den Besuch der europäischen Verwandten – und diese über das Wiedersehen mit der inzwischen nicht mehr so kleinen, rothaarigen Schwester und ihrer amerikanischen Familie!